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Warschau – Kontrast, Kultur und Kulinarik

Zugegeben, Polens Hauptstadt stand nicht sehr weit oben auf meinem Reisewunschzettel. Die jährliche Kunstreise im zweiten Semester meines Studiums führte mich dann doch hierher.
Die Stadt an der Weichsel ist ein facettenreicher Mix – Kontrast, Kultur und Kulinarik!


KULINARIK

La Cantina
Türkisch-italienisches Flair an der Ulica Nowy Świat (dt.: Neue-Welt-Straße), mitten in der Innenstadt.
Gemütliche Atmosphäre, offene Küche und die meisten Gerichte glutenfrei. Unbedingt dort probieren: Humus, Créme Brûlée und hausgemachten Eistee.

Zapiecek
Piroggen für jeden Geschmack und die Bedienung in rotweißen Kleidern – Polen wie im Bilderbuch und fast schon zu kitschig.
Wem die Auswahl zu schwer fällt: gebratene Piroggen gefüllt mit Käse oder Fleisch, rustikal serviert im Pfännchen, dazu zerlassene Butter. Passend auch die Einrichtung mit dunklem Holz, bunten Bänken und Lampen aus Recyclingpapier.


KULTUR

Altstadt
Im Krieg komplett zerstört und originalgetreu wieder aufgebaut gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Fast wie eine Filmkulisse wirken die farbig verspielten Fassaden. Neben Sehenswürdigkeiten wie dem Warschauer Königsschloss und der Heiligkreuzkirche mit dem Herzen Chopins schaffen viele Cafés und kleine Gassen ein gemütliches Flair. Für mich der schönste Teil der Stadt!

Kulturpalast
Geschichtsträchtiges und umstrittenes Wahrzeichen – ein Monument aus der Sowjetzeit mit hunderten Räumen. Innen offenbart sich perfekte Symmetrie mit massiven Mamorsäulen und riesigen Lüstern. Auf mich wirkte diese Architektur eher beklemmend und steril.  Wirklich bemerkenswert war aber die Aussicht auf der Terrasse in der 30. Etage.


KONTRAST

Praga
Szeneviertel mit verfallenden Häuserblocks und unsanierten Gebäuden, teils noch aus der Vorkriegszeit – ein Gegensatz zur aufpolierten Innenstadt. Versteckte Hinterhöfe, alte Mauern und Street Art prägen hier den unperfekten Charme. Die Kehrseite des Stadtteils sind viele leblose Plattenbauten und die kalte Atmosphäre. Wer wildes Studentenleben und alternative Läden sucht, sollte lieber nachts danach suchen.

POLIN
Die Geschichte der polnischen Juden vom Mittelalter bis heute in einem Museum, das sprachlos macht. Angefangen bei der Architektur.
Wer die Epochen der ständigen Ausstellung durchläuft, begibt sich auf eine Zeitreise, die niemanden kalt lässt. Die großen Räume gehen fließend ineinander über: prunkvolle Thronsäle, Bücherzimmer, öffentliche Plätze, ein ganzer Straßenzug und Kriegstrümmer wurden detailgetreu nachgestellt. Der Schrecken jüngerer Geschichte wird so greifbar, dass es weh tut. Definitiv mein Must See in Warschau.
POLIN – faszinierend, schön, fesselnd, bestürzend.

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